4.5.11

Hein Heilig R.I.P.

Allmählich kommt man in das Alter, wo man öfter an den Tod denkt. Vor kurzem erreichte mich die Nachricht, dass Hein Heilig gestorben ist. Hein war unter anderem Schlagzeuger bei den Geteilten Köpfen, Boskops, Morbid Outburst und Preussens Gloria. Aber seit über 10 Jahren saß er nach einem Schlaganfall im Rollstuhl, gerüchteweise war Ursache eine mit den falschen Zutaten verschnittene Prise Kokain, ein Umstand, der auch die Karriere der Band Numbfire zerstörte. Hein betrieb dann eine Webseite mit alten Fotos der Hannover-Szene, die aber auch schon lange wieder aus dem Netz verschwunden ist. Später hat er kräftig zum Foto-Archiv von Karl Nagel beigetragen. Jetzt ist er quasi im Schlaf gestorben, vermutlich an Herzversagen.
Dass das hannoversche Szene-Unikum Alice Dee schon seit 6 Jahren tot ist habe ich auch erst vor ein paar Tagen dem Blog von Hollow Skai entnommen. Alice Dee, der eher dem Umfeld der 39 Clocks zurechnen war und mit Lou Reed und De Sade kokettierte, ist mir für verschiedene denkwürdige Auftritte unter Alkohol- oder sonstigem Einfluß in Erinnerung, so als er mit E.K.T. von Der Moderne Man in Streit geriet und behauptete, dessen Gitarre sei seine eigene, die er nach einem Konzert in der Werkstatt Odem vergessen habe. Alice Dee war Sänger bei Rosa, von denen „De Sade war hart“ auf dem ersten NoFun-Sampler von 1980 dokumentiert ist. Er spielte später in anderen Bands und hat eine Single mit Room 101 rausgebracht, erschienen auf Swamp Room, dem ehemaligen Label von Jürgen Gleue. Auch von Alice Dee gab es eine Webseite zu seiner Band Room 101, aber diese ist ebenfalls schon lange verschollen und in keinem Internetarchiv mehr zu finden. Letztes Jahr starben zudem Face, der erste Bassist der hannoverschen Gossenpunkband Blitzkrieg, sowie Percy, Schlagzeuger bei der Nachfolgeband Boskops. Von Face weiß ich, dass er nicht Bass spielen konnte und im Knast saß, weil er mit 2 anderen Punks 1979 in Kindergärten eingebrochen war. Später soll er dann psychisch abgestürzt sein und angeblich auch sein Zimmer angezündet haben. Vor etlichen Jahren begegnete ich ihm in der Kantine vom Arbeitsamt mit Vollbart und langem Mantel und er sah aus, als ob er auf der Straße leben würde. Kein Lebensstil, der ein langes Leben garantiert. Live fast die young...

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