4.12.07

Genitalzone


Vor ein paar Tagen bekam ich eine E-Mail von Mini Rawilli, der mir (und vermutlich auch einigen anderen) die Eröffnung seiner Webseite www.punkfanzines.de ankündigte. Ich habe jetzt keinen Bock dieses Projekt zu kritisieren (Design, Funktionalität, Informationsgehalt, Vollständigkeit sowieso), sondern freue mich, dass sich überhaupt jemand die Mühe macht, deutsche Fanzines von Ende der 1970er und Anfang der 1980er zu dokumentieren. Ich befürchte, ich weiß schon jetzt, was ich in meinen Weihnachtsferien machen muss. Beim Stöbern auf punkfanzines.de bin ich u.a. auf die Abteilung Erlangen gestoßen, und da könnte ich zum Beispiel das Tipp-Ex 1/80 von J. Kauders ergänzen, das vielleicht erklärt, warum er in dem Nachfolge-Fanzine Kacke 80/81 das Schreiben doch lieber dem Unterhosenverkäufer H. Horror überließ. Eine Kacke '81 Nr.7 gibt es übrigens auch noch, die 2. Erlanger Unzucht liegt auch noch bei mir rum und eine Fotokopie von der ersten (und einzigen?) Ausgabe vom Rundschlag von 2 Musikern der legendären Band "Imperialistischer Buchladen" (definitiv zu lang der Bandnamen, um ihn an die Wand zu sprühen ohne von den Kalkmützen erwischt zu werden). Warum allerdings Peter Stumpf's Fanzine 1, Stumpfblatt 2 und Erlanger Stumpfsinn 3/81 unter Hannover stehen ist mir ein Rätsel. In meinem Exemplar der Kacke '81 Nr.4 liegt übrigens eine Fotokopie eines Artikels aus dem Erlanger Tagblatt über das Punkfestival im Waldschießhaus vom 13.2.1981, wo auch ein schönes Foto von der Frauenpunkband "Genitalzone" zu sehen ist, mit der famosen Untertitelung Sensibel: Punk-Ladies der Rockgruppe "Genitalzone". Das mit sensibel kann ich definitiv nicht bestätigen, nachdem ich in meiner Cassettensammlung diesen Livemitschnitt von "Genitalzone"s Version von "Lili Marleen" von diesem Abend entdeckte (download). Im Erlanger Stumpfsinn 3/81 steht zu diesem Auftritt: "modisch scheinen ja die slits voll durchgeschlagen zu haben – musikalisch einfach verheerend – richtig schlimm (1 idee auf 5 stücke verteilt), nix gegen dilletantismus – lili marleen war übrigens ein guter lacherfolg – aber lieber ein versauter popklassiker als gut gespielter schrott". In der Kacke '81 Nr. 5 steht, dass die Sängerin Anke von ihren Eltern in ein Internat gesteckt wurde, was möglicherweise der beste career move dieser Kapelle war, jedenfalls ist es ein cooles Ende einer Punk-Karriere. Übrigens props an alle Erlanger Punks außer an Mike 9 von den "Susicides" – du wirst schon wissen warum.

Translation: The words above tell you something about the new website www.punkfanzines.de with lots of pictures of German punk fanzines, about my collection of punk fanzines from Erlangen, about the girlpunkband "Genitalzone" and their incredible laughable version of "Lili Marleen" (download) recorded live in Erlangen at the Waldschießhaus on February 13th 1981, what the fanzine Erlanger Stumpfsinn 3/81 says about their performance and what made the group break up, and finally that Mike 9 has a bad character.

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